Sonntag, 25. Januar 2015

Rezension


Im Roman des Schweizer Autoren Martin Suter Lila, Lila, der 2004 im Diogenes Verlag erschien, geht es um die Liebe und den Identitätsverlust eines jungen Mannes. Er verliebt sich in ein Mädchen, welches aber keine Augen für ihn hat. Durch ein Skript, welches er in der Schublade einer Kommode vom Trödlermarkt findet und mit Hilfe einer „kleinen“ Lüge, schafft er es jedoch, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. So beginnt eine Achterbahn der Gefühle und ein Weg der falschen Entscheidungen.

Über das Buch kann man sehr viel gute und anregende Kritik lesen, was mich hoffen liess, das die Geschichte auch mich ansprechen würde.
Während des Lesens und auch, nachdem ich es fertig gelesen hatte, konnte ich jedoch dies nicht wirklich verstehen. Mich persönlich konnte der Text einfach nicht so richtig begeistern und fesseln. Die Geschichte ist sehr angenehm, gut verständlich und in einfach gehaltener Sprache, geschrieben. Der Anfang des Buches langweilte mich jedoch eher, da nur sehr wenig geschieht und die Charaktere mir sehr unsympathisch rüberkamen. Durch die vielen Wechsel der Perspektive wirkte das ganze ziemlich unpersönlich auf mich, da man dadurch keine Figur so richtig gut kennen lernt und sich identifizieren kann. Das Gute an dieser Form der Erzählung ist, dass dadurch ein gewisser Schwung und etwas Abwechslung in die Geschichte kommt. Die Handlung war während der Lektüre für mich oftmals unrealistisch oder zu vorabsehbar. Das Thema Identitätsverlust, welches in diesem Roman eine grosse Rolle spielt, erschien mir aber sehr interessant. Es ist aktuell und im Lebensalltag, meist in weniger ausgeprägter Form, auch oft präsent. Mit ein paar sehr vielversprechenden letzten Kapiteln und einem sehr unbefriedigenden Schluss lässt uns der Autor das Buch zuklappen. Das Buch erfüllte für mich nicht, was ich mir von diesem vielversprechenden Thema erwartet hatte. Die Beziehung von David und Marie und deren Scheitern ist zu wenig tief beschrieben, es bleibt an der Oberfläche stecken. Das interessante an der Geschichte, nämlich wie David und Jacky die Situation lösen, fällt irgendwie weg, durch den abrupten und unglaubwürdigen Tod Jackys. Überladen wirkte auf mich, dass David sich im Vorfeld diesen so ähnlich ausdachte und er beinahe zum Mörder wurde, ohne glaubwürdigen Grund für mich. Die angeblich tiefe Liebe Davids zu Marie erschien mir im ganzen Roman zu wenig spürbar.

Ich persönlich würde dieses Buch kein zweites Mal lesen und würde es auch nicht unbedingt weiterempfehlen.   

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