Draussen ist es arschkalt, nass und
nebelig. Solange es draussen bleiben würde, wäre dies auch kein
Problem für mich, doch leider muss ich mir auch hier drinnen das Zähneklappern
verbeissen. Gerne würde ich mich jetzt unter meine Bettdecke verkriechen,
denn ich bin müde und mein Kopf brummt von David dem 23-jährigen, welcher
momentan als Kellner im Esquina arbeitet und Marie, der wunderschönen
Marie, die, nach dem sie eine Ausbildung als Dekorateurin gemacht hatte, noch
das Gymnasium abschliessen wollte, welches sie mit sechszehn
abgebrochen hatte, um später Literatur zu studieren. Die erst Begegnung
der beiden ist im überfüllten Restaurant Esquina. Marie, welche
glaubt, keinen Platz mehr zu finden, will das Lokal kurz nach ihrem Eintritt
schon wieder verlassen. Doch David glaubt schon nach einem kurzen Blick,
seine Traumfrau gefunden zu haben und führt sie deshalb zum Tisch einer
Gruppe von Stammgästen, um sie am Gehen zu hindern. Wieso denkt David, dass
Marie zu einer dritten Kategorie gehören könnte, einer welcher er noch nie
begegnet ist? Gibt es Liebe auf den ersten Blick wirklich?
Grundsätzlich gefällt mir der Schreibstiel von
Martin Sutter sehr gut, denn er geht ins Detail. Ich finde das Buch
sehr angenehm zu lesen, da es viele, dafür sehr kurze Kapitel hat.
Trotzdem hat mich das Buch noch nicht so richtig gepackt. Denn David ist
mir unsympathisch, da er sehr unsicher und anhänglich wirkt, die
Geschichte hat noch keine richtige Aussage und die Ereignisse sind sehr
naheliegend und vorabsehbar. Momentan glaube ich das Ende der Geschichte schon
jetzt zu kennen, was wenig motivierend ist, sie fertig zu lesen. Ich hoffe
sehr auf etwas Überraschendes oder Unvorhersehbares und gehe davon aus, dass
dies noch kommen wird. Im Verlaufe des Lesens habe ich gemerkt, dass ich gerne
Bücher lese, welche mich in eine neue, vielleicht auch kuriose Welt
führen, die ich nicht kenne. Denn ich interessiere mich für das, für mich Ungewohnte,
welches ich auch durch Bücher entdecken kann.
"Marie fühlte sich plötzlich einsam. Ein
neues Gefühl. Allein hatte sie sich schon oft gefühlt. Das fühlte sich gut an.
Es machte sie unabhängig und selbstständig. Aber einsam? Einsam war
anders."
Was macht es aus ob man einsam ist, oder
allein? Für mich heisst einsam sein, sich zu fühlen, als wäre niemand für dich
da, als würdest du die einzige Person sein, welche auf diesem Planeten lebt.
Ich denke man ist einsam, wenn man sich missverstanden oder fehl am Platz
fühlt. Auch mitten in einer Menschenmasse, ja vielleicht erst recht dann, kann
man sich einsam fühlen. Allein ist für mich eher physisch. Ich denke, jeder
Mensch braucht Zeit alleine, Einsamkeit wünsche ich hingegen niemandem.
Diese Textstelle hat mich zum Schmunzeln
gebracht. Es gibt einen (meiner Meinung nach ziemlich starken) Unterschied und
trotzdem habe ich das zuvor noch nie wirklich beachtet.
Ich bin gespannt, wie sich das Buch noch
entwickelt und kuschle mich jetzt in mein Bett. Gute Nacht.
Hallo =)
AntwortenLöschenDeine Art wie du diesen Post begonnen hast gefällt mir, ich musste direkt grinsen, als ich es las.
Wieso David wohl glaubt, dass sie zu einer dritten Kategorie gehört, dies konnte ich mir auch noch nicht erklären.
Diesen Textausschnitt von Marie finde ich sehr gut gewählt. Ich hatte an dieser Textstelle auch eine Weile nachgedacht. Was bedeutet es einsam zu sein, gibt es Menschen, die einsam sind aber trotzdem nicht allein?
Wie du diese Aussage aus deiner Sicht erklärt hast, konnte ich sehr gut nachvollziehen.
Freundliche Grüsse
Hallo :)
AntwortenLöschenIch finde, dieser Post ist dir sehr gut gelungen, er ist angenehm zum Lesen. Und auch deine Schwerpunkte, über die du schreiben wolltest, hast du gut gewählt. Besonders die Textstelle fand ich eine Gute Auswahl, über die ich mir auch Gedanken gemacht habe, als ich das Buch gelesen habe. Dieser Unterschied zwischen einsam und allein fällt einem wirklich erst auf, wenn man sich darüber Gedanken macht. Es sind mir jedoch noch zwei Fragen aufgetaucht. Was meinst du mit der dritten Kategorie, in die Marie gehören soll? Du schreibst ja, dass du glaubst das Ende der Geschichte schon zu kennen. Wie hast du dir das Ende denn vorgestellt oder wie hast du geglaubt, dass die Geschichte enden wird? Ein Happy End oder ein trauriges Ende?
Viel Spass beim bloggen. Weiter so!